Wann ist ein Werk beendet?

ICH VOLLENDE MEINE GEMÄLDE NIE;

JE WEITER ICH KOMME, DESTO MEHR STREBE ICH  

NACH DEM UNMÖGLICHEN,  

UND UMSO MACHTLOSER FÜHLE ICH MICH.

(CLAUDE MONET)

 

Wenn schon Claude Monet, dieser grosse und anerkannte Künstler

sich Gedanken um die Vollendung seiner Werke machte;

bzw. zum Schluss kommt, dass es eine Unmöglichkeit sei,

wieviel mehr muss ich überprüfen,

ob ein Bild, ein Objekt soweit ist, um öffentlich zu werden.

Welche Kriterien gibt es, um dies zu entscheiden?

Ein paar Gedanken dazu:

 

 

Die Suche nach dem Schlusspunkt muss an der Versuchung

von schnellen Effekten und dekorativen Elementen vorbeiführen.

 

Es braucht Zeit, damit die Bilder trocknen können.

Und es braucht die Zeit, in der ich sie im Vorbeigehen immer wieder sehe

oder sie länger betrachte.

Wenn sie dann signiert sind, finden sie einen Platz in den Wohnräumen;

so kann ich weitere Zeit mit meinen Werken verbringen.

Bleibt eine Spannung bestehen?

Sehe ich immer wieder etwas Neues und lassen sie

verschiedene Betrachtungsweisen zu?

Stimmen Komposition, Farben, Formen?

 

 

Diese Zeit, die ich mit meinen Werken verbringe,

zieht nochmals kleinere oder grössere Veränderungen nach sich.

Schliesslich schenkt sie das Wissen, ob ich etwas

auch in der Öffentlichkeit zeigen würde.

 

Ein neues Bild, ein neues Objekt ist geboren

und – mindestens vorläufig – beendet.

 

Was nicht heisst, dass nicht zu einem späteren Zeitpunkt,

manchmal einige Jahre später erst,

eine neue Überarbeitung fällig wird,

eine Aktualisierung ruft,

etwas Neues daraus entstehen soll….